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Das Ziel eines Unternehmens sollte es sein, eine konstruktive und harmonische Arbeitsweise innerhalb seiner Mitarbeiterschaft zu entwickeln. Grundvoraussetzung dafür ist wie in jeder Partnerschaft Vertrauen. Allerdings ist dem Menschen, schon aus biologischer Sicht, ein gewisses Maß an Mißtrauen angeboren: Das Mißtrauen der Angestellten dem Management gegenüber, der Neid dem Kollegen gegenüber oder einfach nur eine gewisse Rivalität untereinander – all diese Aspekte können Auslöser von Gerüchten im Büro werden.

Gerüchte sind in Gruppen, die häufig sehr eng zusammen arbeiten und viel Zeit miteinander verbringen, kaum zu verhindern. Der Kaffeeautomat ist dabei das Epizentrum der Klatsch- und Tratschthemen, die sich anschließend wie ein Lauffeuer über alle Büroetagen ausbreiten. Oft sind diese weitgehend harmlos, manchmal entwickeln sie aber eine Kraft und Dynamik, die den Ruf einzelner Personen massiv beschädigen. Sind die Gerüchte gezielt gegen einzelne Personen gerichtet, spricht man von Mobbing.

Kurzzeitig kann der Flurfunk sogar die Produktivität erhöhen,wie die Arbeitspsychologin Kathryn Waddington von der Universität London herausfand. Der Büroklatsch hilft, Dampf abzulassen. Negative Gefühle und Stress werden schneller abgebaut. Andererseits kann derselbe Klatsch langfristig massiven Einfluss auf die Performanz eines Teams nehmen. Gehen die Gerüchte zu lange herum, beteiligen sich zu viele Personen daran, kann die Kommunikation im Team leiden, notwendige Arbeitsstränge werden druchtrennt. Wenn die Mißstände vom Management nicht aufgegriffen und aus dem Weg geräumt werden, baut sich der Frust so weit auf, dass die eigentliche Arbeit in den Hintergrund rückt und die Produktivität massiv sinkt.

Viele Unternehmen sind daher dazu übergegangen, Gerüchte bewusst zu bedienen und damit zu steuern. Das kann insbesondere vor Umstrukturierungen im Unternehmen sinnvoll sein. Für viele Manager ist nicht verständlich, warum die Unternehmensgrundsätze und aktuellen PowerPoint-Präsentation so wenig Anlass zum Weitererzählen geben und damit eine große Wirkung im Unternehen verfehlen. Wenn es um die glaubwürdigsten Quellen geht, bedienen sich die meisten Mitarbeiter dem Flurfunk und informellen Gesprächen mit Kollegen. Diese Erkenntnis lässt sich aber gezielt nutzen.

Ein valider Weg ist, den Mitarbeitern ein offenes Ohr zu schenken und Ihnen die Möglichkeit zur Mitgestaltung zu geben. So lassen sich gezielt Informationen aus der Mitarbeiterschaft entnehmen, wenn diese Gespräche in vertrauensvollen Situationen geschaffen wurden. Das kann z.B. ein regelmäßiges Kamingespräch zwischen Management und einzelnen Mitarbeitern sein. Wichtig ist zu verstehen, dass sich der Flurfunk nicht unterdrücken oder grundsätzlich vermeiden lässt. Für das Management ist von Bedeutung, die Tendenzen und Strömungen wahrzunehmen und daraus zu lernen. Erst dann ist die Voraussetzung für eine Vertrauenskultur geschaffen, in der Glaubwürdigkeit und Akzeptanz zu einer langfristigen Mitabeiterbindug führen.

 

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