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In meinem Artikel „How Some Innovations Will Disrupt The Real Estate Business & Create New Opportunities“ habe ich erläutert wie sich 3D-Druck, Künstliche Intelligenz, Robotik und synthetische Biologie auf die Immobilienwirtschaft gesamtheitlich auswirken könnten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auswirkungen vielfaltig auftreten und die Immobilienwirtschaft, wie auch sämtliche andere Wirtschaftszweige, nachhaltig verändert werden. Problematisch ist jedoch, dass man keinen genauen Zeitraum festlegen kann, in dem sich die Wirkung der Innovationen vollends entfalten wird.

Ein weiteres Problem ist, dass in der Immobilienwirtschaft grundsätzlich wenig über disruptive Innovationen gesprochen wird, was dazu führt, dass auf einem Ted Talk, einer intellektuellen Geburtsstätte für Innovation, über die Verringerung von Flächen in Immobilien debattiert wird, die auf eine zunehmende Digitalisierung zurückzuführen sei! Dabei ist die Digitalisierung zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 10 Jahre in vollem Gange und die Idee ist nicht einmal sonderlich innovativ. Es gibt weltweit wenige Branchen die so träge sind, was in Anbetracht des Finanzvolumens und der Wichtigkeit der Immobilienwirtschaft, schon fast zynisch ist.

Gerade die Immobilienwirtschaft in Deutschland leidet an einer Innovationsscheue die vielen Unternehmen ihr Geschäft rauben könnte, wenn nicht ein starkes Umdenken bezüglich der Adaption von Innovationen stattfindet. Eine immobilienwirtschaftliche Schnittstelle in großen Unternehmen, das Corporate Real Estate Management (CREM), wird diese Veränderungen aus betrieblicher wie auch immobilienspezifischer Sicht zu spüren bekommen, weshalb darauf zu aller erst eingegangen werden soll.

Da sich das CREM aus verschiedenen Teilbereichen zusammensetzt, welche von Asset-Management, über Portfoliomanagement, bis hin zu Property Management reichen, machen sich die neuen Technologien verschiedenartig bemerkbar. Eine Gemeinsamkeit gibt es jedoch, die sich auf alle Bereiche indirekt auswirken wird, nämlich die Veränderung von Arbeit und Beschäftigungsverhältnissen.

Produzierende Gewerbe mit vielen Angestellten und großen Fabrikanlagen werden den Vormarsch von 3D-Druck am deutlichsten zu spüren bekommen, da viele Produkte oder Teilprodukte nun dezentral sowie privat gedruckt werden können. Für das CREM bedeutet dies nicht nur, dass Gewerbeimmobilien entweder veräußert oder umprojektiert werden müssen, sondern auch, dass der Immobilienhandel durch enormen Leerstand, und somit einen Angebotsüberhang, erschwert wird. Dies betrifft selbstverständlich auch eine Vielzahl von Büroimmobilien. Berufe die im nicht-kreativen, nicht-emotionalen, wenig interpersonellen Dienstleistungsektor angesiedelt sind, werden nach und nach durch Künstliche Intelligenz redundant gemacht werden. In folgenden Generationen, die weniger Berührungsängste mit Künstlicher Intelligenz haben werden, ist es denkbar, dass weitere, menschliche Dienstleistungen an Roboter sowie Künstliche Intelligenz übertragen werden, sodass sich die Arbeitslandschaft in den nächsten 50 Jahren gänzlich wandeln könnte.

Für das CREM bedeutet dies konkret, dass Gewerbeimmobilien umgenutzt oder umstrukturiert werden müssen.  Sonderimmobilien oder Gewerbeimmobilien in klassischen Industriegebieten, oder auf der grünen Wiese, müssen teilweise abgeschrieben werden. Selbst klassische Core Immobilien in A-Lagen könnten davon betroffen sein. Jedoch bieten städtische Lagen stets die Option zur Umwandlung in Wohnimmobilien, welche gerade in Märkten wie Berlin oder München benötigt werden.

Neue Baustoffe werden den Lebenszyklus von Immobilien ausdehnen, sodass der Verwaltungsaufwand geringer werden wird. Lernende Algorithmen werden automatisiert Wertsteigerungs – oder Kostensenkungspotenziale bei betrieblichen Liegenschaften erkennen, sodass diese analytische Tätigkeit nicht mehr vom CREM erledigt werden muss. Risikoanalysen, steuerliche Optimierungen oder finanzverwaltende Tätigkeiten wie Vermietungen, werden in Zukunft ebenso vollautomatisch, ohne menschliches Zutun, erledigt werden. Selbst Investitionsentscheidungen, Standortanalysen oder prozessoptimierende Arbeitsweltengestaltung im Bereich Logistik oder Produktion, könnten der Technisierung in die „Hände“ fallen.

Da man sich bis dato zu wenig mit dem Thema beschäftigt hat, gibt es keine konkreten Zahlen oder Prognosen, weshalb man unternehmerisch im Dunkeln tappt. Sicher ist jedoch, dass eine Vielzahl von Arbeitsplätzen redundant gemacht werden, sodass man die Immobilien entweder an die Bedürfnisse der neuen Arbeitsplätze anpassen, oder in benötigte Wohnimmobilien umprojektieren, müssen wird. Erschwerend kommt hinzu, dass der technische Wandel einen Angebotsüberhang an gewerblichen Immobilien und einen Nachfrageüberhang für gute Entwickler und Berater verursachen wird.

Um also nicht in eine Technisierungsfalle zu steuern, wäre es ratsam so früh wie möglich Themen wie technische Innovationen oder Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft aufzugreifen, um zu eruieren wie man die „Bedrohung“ in einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil umwandeln kann.

Das Team von Value for Workplaces um Dr. Wagner & Partner hilft Ihnen Hier gerne weiter!

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