
Screenshot 1 (Source: Office Designer)
In der Beratung und Planung von Bürokopnzepten kommt man häufig an den Punkt, an dem der Laie/Nutzer den ausschweifenden Erläuterungen zu einem zukünftigen Konzept nicht mehr folgen kann. Ich habe mir deshalb bereits vor einigen Jahren die Frage gestellt, wie sich Konzepte laienverständlich in Bilder übersetzen lassen, diese aber wieder sehr schnell zu ändern sind. Denn letztlich ist jede Konzeptfindung ein Prozess und daher immerwährender Veränderung unterworfen. Ein herkömmliches CAD-Programm ist viel zu aufwendig, eine Anpassung der Bilder z.B. in Photoshop nicht immer möglich. Gemeinsam mit meinem Freund Carsten Schonart von 3D-Scapes ist ein interaktiver Office-Designer entwickelt worden, den ich hier einmal vorstellen möchte.
Der OfficeDesigner ist eine Software, mit der virtuelle Büroräume in Echtzeit möbliert werden können. Die Schwerpunkte des Programmes liegen in der Interaktivität mit dem Nutzer und der einfachen Handhabung. So lassen sich einzelne Büromodule vorkonfigurieren und in einen schnell erstellten Grundriss per „drag and drop“ ziehen, wobei jedes Material farblich gesondert eingestellt werden kann. Innerhalb des Grundrisses lassen sich die einzelnen Module drehen, schieben oder dublizieren. Somit lässt sich z.B. eine repräsentative 400 qm Einheit in wenigen Minuten gemeinsam mit dem Kunden erstellen. Durch die hohe Work-Flow-Geschwindigkeit und der optischen Präsentationsqualität lässt sich das Tool hervorragend auch online im Rahmen einer Präsentation nutzen. Der Office-Designer erhebt keinen Anspruch auf Fotorealismus, sondern hat seine Stärke in der Interaktivität und Geschwindigkeit, mit der unterschiedliche Szenarien eingestellt und als Foto „abfotografiert“ werden können.
Weitere Informationen zum 3D Office-Designer unter http://www.officedesigner.de

Screenshot 2 (Source: Office Designer)
									 
		
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					Die Oxygenz Studie der Firma Johnson Controls aus dem Jahre 2010 liefert interessante Ergebnisse zu der Frage, wie die junge Generation der 18 bis 25jährigen (Generation Y) in Zukunft arbeiten will. Mit einer Stichprobe von 1.479 Antworten bzw. 841 in der Gruppe der Generation Y ist diese sicher als repräsentativ zu bezeichnen und konnte gegen die bereits vorliegenden Ergebnisse aus USA, Indien, China und England gespiegelt werden.
Nach Prof. Herwig Birg, einem Demographieforscher, nimmt die arbeitende Bevölkerung in Deutschland bis 2050 um 30 % ab. Auch wenn, bedingt durch die Dot-Com Blase und die Wirtschaftskrise, seit 2001 der „war-for-talents“ bisher nicht für alle Unternehmen greifbar gewesen ist – spätestens seit dem letzten Jahr sind so viele Stellen offen, wie nie. Um die zukünftigen high-potentials für ein Unternehmen zu gewinnen, bedarf es mehr als nur einem Schreibtisch, einem Computer und einem Telefon. Eine aktuelle Studie von Catella bestätigt diese Ergebnisse bei einer kleineren Studie mit Absolventen aus der Immobilienwirtschaft.

Generation Y – Generation Fun? (Source: SplitShire)
Etwa 70 % der Befragten möchte gerne in einem gewachsenen, urbanen Umfeld arbeiten – in einem modernen mit viel natürlichem Licht erhellten Gebäude. Nur 35 % wollen motorisiert mit Auto oder Roller zur Arbeit, 65 % der Generation Y sieht sich auf dem Rad, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß unterwegs zur Arbeit. Etwa 73 % der Befragten bevorzugen eine sehr mobile und flexible Arbeitsweise, wobei 89 % Ihren Arbeitsplatz personalisieren möchten. Da scheint den jungen Leuten die praktische Konsequenz der Mobilität im Büro nicht klar zu sein: Der steigende Wunsch nach Mobilität wird insbesondere in großen Unternehmen zu immer stärkerem Einsatz von flexiblen Bürokonzepten, wie dem Business-Club, führen. Und damit ist die Personalisierung per se ausgeschlossen. Aber gegen einen Bildschirmschoner mit wechselnden Familienfotos kann selbst der Chef nichts sagen. Und immerhin kommen laut Studie 60 % der Generation Y mit 12-16 m² Arbeitsplatzfläche aus, so lange der Fußboden aus Holz ist und ein wenig Dekoration/Kunst untergebracht ist.
Als die Top 3 Faktoren für Kreativität sind genannt:
- Menschen um mich herum
- Atmosphäre
- Arbeitsplatz und Büroraum
Die Top 3 Faktoren für Produktivität sind:
- Technologie im Büro
- Menschen um mich herum
- Arbeitsplatz und Büroraum
Interessant ist noch der Aspekt, dass die jungen Deutschen im Vergleich zum Ausland stark auf die Bezahlung im Job reflektieren, und nicht etwa auf Weiterbildung oder Aufstiegschancen. In Deutschland ist damit die Bezahlung noch immer der wichtigste Motivator!
Update: Konkludierend lässt sich sagen, dass sich die Studienergebnisse von Johnson Controls aus dem Jahre 2010 bestätigt haben. Die Generation Y ist anspruchsvoller geworden, sodass Unternehmen nun für High Potentials mehr bieten müssen als noch vor einigen Jahren.
Als aktuelle Studie empfehlen wir Ihnen das Catella Idea Paper 03/15.
									 
		
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Quelle: Beispielgrundriss 3-bündig, eigene Darstellung
 
Für Architekten und Berater ist es bei Neubau-, wie Modernisierungsprojekten essentiell, die Anforderungen und die Vorgehensweise großer Immobiliennutzer zu kennen. Diese haben sich in den letzten Jahren stark professionalisiert und geben heute Trends in der Büroraumgestaltung vor. Bei ihrem Flächenmanagement liegt der Fokus nicht mehr allein auf Kostenkontrolle und -senkung, sondern auch auf Mitarbeiterproduktivität und Nachhaltigkeit. Alternative Arbeitsplatzkonzepte und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Immobilien haben einen festen Platz in ihrem Denken.
Die Immobilienabteilungen großer Unternehmen legen Standards für die Arbeitsplatzausstattung und den Flächenverbrauch mittlerweile dezidiert fest. Weit verbreitet ist die Arbeit auf Basis von Raummodulen entsprechend der Hierarchie und Funktion im Unternehmen. Sie erarbeiten „Design Workbooks“ mit Vorgaben zu technischen, baulichen und rechtlichen Aspekten für die Anmietung von Gebäuden und deren Umbau. Wichtige Rollen spielen dabei die Flächenwirtschaftlichkeit, aber auch die Verwendung von gesundheitserhaltenden und -fördernden Maßnahmen. Oft werden nachhaltige Produkte für den Ausbau vorgeschrieben. Mit alternativen Arbeitsplatzkonzepten werden mobile Tätigkeiten technisch wie baulich unterstützt, was die benötigte Fläche stark reduziert. Letztlich mindern Flächenersparnis und Telearbeit auch Materialmengen, Energieverbrauch und Emissionen.
Insbesondere der Fokus auf ein stärkeres Miteinander im Büro – einer hohen Begegnungsqualität – stellt andere Anforderungen an die Planung und technische Ausstattung von Büroimmobilien. Hier ist vor allem die Verdichtung der Arbeitsplatzbereiche eine Herausforderung. Die wichtigsten Vorgaben sind dabei:
- Drei Meter lichte Raumhöhe, um größere zusammenhängende Flächen realisieren zu können.
- Kühlung und Luftwechselrate sind der erhöhten Wärmelast anzupassen.
- Verkabelung und Bodenauslässe sind auch für die zweite Reihe an der Fassade sowie für die Mittelzone des Gebäudes vorsehen.
- Die Toilettenanzahl ist zu prüfen, ggf. sind Möglichkeiten zur Nachrüstung vorsehen.
- Akustikmaßnahmen müssen in Kombination mit der Kühlung erarbeitet werden, Decke und Boden sind wirksam auszuführen.
- Die Mittelzone muss für temporäre Arbeitsplätze und Infrastruktur genutzt werden können. Dafür sind eine Beleuchtung von über 350 Lux und Bodenauslässe vorzusehen.
Als weitere wichtige Kriterien für die Anmietung von Büroräumen sind zu nennen:
- Flexibilisierung der Größen von Mieteinheiten für einfache Expansions- und Exit-Strategien sowie zur Drittverwendungsfähigkeit.
- Möglichkeit der Schaffung von Haus-in-Haus Lösungen bei sinnvoller Organisation der Brandabschnitte (400m² Regel). Dabei sollte die Haustechnik (Elektro, Lüftung / Kühlung) auf kleinstmögliche Mietbereiche ausgelegt werden.
- 14 bis 15 Meter Gebäudetiefe für dreibündige Nutzung und differenzierte Raumszenarien. Bei größeren Etagen interne Verbindungstreppen ermöglichen.
- Öffenbare Fenster auch im Hochhausbau einplanen.
- Vorhaltung ausreichend dimensionierter Leerschächte für nachzurüstende Technik des Mieters (intensivste Nutzer sind hier Banken).
- Partielle Erhöhung der Bodenlasten, um Bibliotheken und Rollregale in den Büroflächen zu ermöglichen (Juristen und Wirtschaftsprüfer konzentrieren Akten und Bibliotheken zunehmend).
- Flexibilität in der Raumnutzung, Konferenzräume mit flexiblen Wänden, Systemtrennwänden, Teppichfliesen und moderner Gebäudeleittechnik.
- Ausstattung der Kantine als Besprechungsbereich, um diese über den ganzen Tag nutzbar zu machen („Meat & Eat“-Konzept).
- Nachhaltige Gebäudekonzepte mit individuell auszuwertender Regeltechnik.
Mit den oben genannten Kriterien wird sich jeder Architekt und Berater zunehmend beschäftigen müssen. Der Großnutzer, häufig ein „Corporate“, hat sehr genau im Blick, wie die zukünftige Immobilie auszusehen hat und über welche Ausstattungsmerkmale sie zu verfügen hat.

Quelle: Birdview einer Kombibür-Zone, eigene Darstellung
 
 
									 
		
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					Einen spannenden Artikel hat die Redakteurin Ulrike Leonhardt aus meiner Dissertation und weiteren Projektinformation gestrickt und in der Mensch & Büro Ausgabe 6/2010 veröffentlicht. Wie der Titel vermuten lässt, sind hierin die Anforderungen an zeitgemäße Kommunikations- und Rückzugsmöglichkeiten für vertrauliche Gespräche und Arbeiten zusammengefasst und um erfolgreiche Projekte wie TNS Infratest in München und Deutsche Bahn in Berlin ergänzt.
Checkliste für eine erfolgreiche Implementierung von Kommunikationsbereichen:
- Mittelzonen in der Nähe von angrenzenden Besprechungsräumen, Treppenhäusern, Sanitärkernen planen
- Temporäre Arbeitsplätze einbinden
- Kombination aus Wissens-, Informations- und Kommunikationsort (Bibliothek, Sitzecke, interaktiv, Infobildschirme, W-Lan)
- Hochwertige und vom Arbeitsbereich sich absetzende Gestaltung (wohnlicher, gemütlicher, beispielsweise durch gepolsterte Sitzmöbel, Bistrotische, Teppiche, Vorhänge, Trennwände und intimere Lichtführung)
- klare Abgrenzung von Versorgungs- und Aufenthaltsbereichen
- Einbezug von Nischen und Kojen unterschiedlicher Größe, die sich in der Nähe der Hauptverkehrswege befinden
- Klare Funktion: als Anlaufstelle für Besucher zum Beispiel Empfangszone, Wartebereich, Lounge
- Akustische Störungen der angrenzenden Arbeitsplätze durch Technik- und Versorgungsinseln vermeiden
- Bei Ermittlung der Sitz- und Stehplatzanzahl die Hauptverkehrszeiten beachten
- Auch für betriebsinterne Feste und Feiern flexibel nutzbar
- Variable Steh- und Sitzmöglichkeiten ·Lagerflächen, Geschirr- und Geräteausrüstung in Abhängigkeit von Nutzeranzahl; Abfallkonzept planen ·Betriebskonzepte (Versorgung) entwickeln, Zuständigkeiten klären
- Selbsterklärende Geräte einsetzen mit hinterlegter Bedienanleitung
- Ganztägige Nutzung des Betriebsrestaurants (wird zum Konferenzraum, Meat&Eat-Konzept)
- Flexible Raumnutzung durch Systemtrennwände oder Teppichfliesen
- Haupt-, Nebenverkehrswege definieren
- Vereinheitlichung der unterschiedlichen Funktionselemente (gleiche Farbe/Etage)
- Mittelzone als zentraler Marktplatz ·Espressobar oder Teeküche muss Brandschutzmaßnahmen einhalten
- Multifunktionsgeräte in die Technikinsel integrieren, Funktion „secured printing“ für Einhaltung der Privatssphäre sinnvoll
Aus meiner Praxis heraus kann ich diese Punkte bestätigen. Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass eine Checkliste allein noch kein ausreichendes Hilfsmittel zur Planung ist – eine gute Vorgabe sind die Punkte allemal.
Zum Download des Artikels geht es hier: Artikel MB S.56-57 und Artikel MB S.58-60
									 
		
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					Bereits im Jahr 2003, als ich meine Promotion begann, schwebte mir ein digitales Verzeichnis meiner Ordner füllenden Research-Unterlagen vor. Damals war mir nur das Instrument der Webseite bekannt, Nutzen und Zeitaufwand lagen noch nicht im richtigen Verhältnis.

Dr. Roman Wagner (Source: Own)
Heute nutze ich einen Blog, um schnell Informationen aufbereiten und anderen zugänglich machen zu können.  Dass ich dabei ein digitales Archiv all der interessanten und relevanten Themen anlege, die ich im Rahmen meiner Arbeit und wissenschaftlichen Tätigkeiten streife, ist ein günstiges Nebenprodukt. Durch mobile Applikationen, z.B. für ein iPhone, kann ich auch von unterwegs administrative Dinge am Blog erledigen, Artikel verfassen und veröffentlichen.
Der Flurfunk richtet sich mit seinen Inhalten an alle, die mit Veränderungsprozessen im Büro zu tun haben: Mitarbeiter, Führungskräfte, Betriebsräte, Konzernlenker, Berater und Architekten. Auf dieser Seite soll der kritische Dialog im Fordergrund stehen – nicht nur die erfolgreichen und positiven Aspekte, sondern auch auf Mißstände soll hingewiesen und unter „was wäre wenn“ Szenarien einmal über die Grenzen der Vorstellung gedacht werden.
 
 
									 
		
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