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In vielen großen Unternehmen wird bereits seit Jahren das Wissensmanagement über Intranet und interne Wikis betrieben. Warum Web 2.0 bzw. Social Media für viele Mittelständler noch weit weg zu sein scheint, erklärt sich aus deren Struktur. Zwei Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen haben das eigene Wissen noch nie genau erfasst, belegt eine Umfrage des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberater (BDU) unter rund 4 500 mittelständischen Unternehmen in Baden-Württemberg. Demnach setzen nur 22 Prozent der Firmen Datenbanken oder Groupware ein. Zudem haben laut Marktforschungsinstitut Berlecon nur dreizehn Prozent der mittelständischen Unternehmen erste Projekte umgesetzt, die Mehrheit hat von Kollaborationsprogrammen schlicht noch nichts gehört.

Vernetzung (Quelle: Pixabay)

Kollaboration in digitaler Welt (Quelle: Pixabay)

Dennoch können Wissensmanagement-Systeme den Informationsaustausch unter den Mitarbeitern beschleunigen – und damit nachweislich Kosten senken. „E-Mail reicht als Kollaborations-Dienst nicht mehr aus, es fehlt eine gemeinsame Dateiablage, gemeinsame Aufgabenlisten, ein gemeinsamer Teamkalender, ein zentrales Adressbuch“, sagt Martin Fischer, Geschäftsführer der 5 Point AG in Darmstadt. Fischer kennt die Probleme aus eigener Erfahrung, denn sein Unternehmen hat die Wissensmanagement-Software, die es vertreibt, ursprünglich für den Eigenbedarf entwickelt. Heute nutzen 50 000 Anwender weltweit das Programm. Er geht davon aus, dass deren Kommunikations-Effizienz mit dem Einsatz der Software um rund 20 Prozent steigt.

Viele Hürden sind bei der Einführung von internen Netzwerken zu überwinden und müssen auch mit dem Betriebsrat abgestimmt werden. So bemängeln Kritiker zum Beispiel persönliche Profile mit Fotos von Mitarbeitern, weil sie Benachteiligung fürchten – aus Sicht des Datenschutzes stehen Informationsaustausch und Schutz der Privatsphäre in sozialen Netzen in einem Widerspruch zueinander. Aber hier wird ganz klar auf die jüngere Generation gesetzt, die es gewohnt ist, sich in Online-Communities auszutauschen. Allerdings müssen Regeln gelten und den Mitarbeitern Freiräume für die Nutzung und Ihre Beiträge eingeräumt werden. Ansonsten drohen Produktivitätsverluste durch regelmäßige Störungen am Arbeitsplatz (s. Artikel „Studie -Intensive Nutzung sozialer Netzwerke senkt die Produktivität im Büro„). Womit ein weiteres Innovationshindernis verbunden ist, warnt Bitkom-Experte Koch – nämlich der Faktor Zeit: „Unternehmen brauchen Mitarbeiter, die genug Freiraum haben, das Netzwerk regelmäßig zu pflegen.“

Den Artikel Wenn der Flurfunk online geht aus dem Handelsblatt vom 2.11.2009 können Sie hier herunterladen.

 

 

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