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Im Rahmen einer nebenberuflichen Promotion hat sich der Autor 4 Jahre mit dem Thema Begegnungsqualität in Bürogebäuden beschäftigt. Nachdem viele Architekten vom positiven Einfluss der Gestaltung auf den Nutzer ausgehen, galt es diesen Nachweis zu führen. Bis dato gab es keine empirische Studie, die sich dem Einfluss der Arbeitsumgebung auf die Arbeitsweise der Nutzer gewidmet hatte.

Nach breiter Recherche in Randgebieten zur Architektur ist die Arbeitspsychologie (Raumwahrnehmung, Territorialität, Personalisation von Arbeitsplätzen, soziale Distanzen etc.) und die Arbeitssoziologie zunehmend in den Fokus der Betrachtung gerückt (Wandel der Arbeit, Ergonomie, Telearbeit, Arbeitszufriedenheit etc.). Weil diese Fachgebiete zur Definition der Arbeit und neuen Ausrichtung dieses Themengebietes offenbar relevant waren, habe ich intensiv mit der Psychologin Gabriele Zander und dem Soziologen Prof. Schmiede zusammen gearbeitet. Der Versuchsaufbau ist stufenweise und empirisch ausgelegt worden: nach einem Pilotprojekt sind 12 Unternehmen an 16 Standorten mit über 1.000 Befragten analysiert worden.

Analog dazu wurden die Möglichkeiten zur Gestaltung der Begegnungsqualität bewertet. Dabei konnten im Wesentlichen vier Planungsaufgaben identifiziert werden, die die Begegnungsqualität beeinflussen und von denen sie gleichermaßen abhängt: Gebäudestruktur, Nutzungsstrategie, Arbeitsumweltbedingungen, Ambiente und Wohlfühlfaktoren. Entsprechend dem Ziel der Arbeit ist eine Methodik dargestellt worden, nach der der Einfluss der Begegnungsqualität auf die Arbeitsleistung messbar geworden ist.

Nach der empirischen Auswertung der Ergebnisse kann bestätigt werden, dass die Begegnungsqualität einer Büroimmobilie abhängig von der jeweiligen Nutzungsstrategie ist. Während Gruppen- und Großraumlösungen ebenso wie Zellenbüros von den Nutzern unterdurchschnittlich bewertet werden, schneiden Kombibüros und der Business-Club überdurchschnittlich ab.
Es konnte aufgezeigt werden, dass sich die Begegnungsqualität direkt auf die unternehmerischen Erfolgsfaktoren auswirkt. Demnach hat die Begegnungsqualität den stärksten Effekt auf das Wohlbefinden und die Arbeitseffektivität. Um die Abhängigkeiten graphisch darlegen zu können, ist ein Index Begegnungsqualität und ein Index Arbeitsleistung gebildet worden. Durch die Gegenüberstellung in einem Kugeldiagramm konnte gezeigt werden, dass ein lineares Verhältnis zwischen den beiden Indices besteht: je höher die Begegnungsqualität bewertet wird, desto höher die Arbeitsleistung der Nutzer. Herunter gebrochen auf die einzelnen Objekte konnte eine aufsteigende Tendenz im Mittel festgestellt werden: Gruppen- und Großraumbüro, Zellenbüros, Kombibüros und Business-Club.

 

 

In der Studie sind keine Hinweise gefunden worden, dass der Anteil der Begegnungs- und Kommunikationsflächen pro Arbeitsplatz an der Gesamtfläche einem signifikanten Zusammenhang zum Arbeitsverhalten und damit zur Arbeitsleistung unterliegt. Ebenso wenig ließ sich eine ideale Belegungsdichte nachweisen, an der die Leistung der Nutzer ein Optimum darstellt. Allerdings konnte aufgezeigt werden, dass im Business-Club durchschnittlich etwa 50 Prozent weniger Arbeitsplatzfläche benötigt wird als z.B. im Zellenbüro, um eine bestimmte Arbeitsleistung zu erreichen.

Die Gestaltung der Arbeitsumgebung hat nachweisbar einen signifikant positiven Effekt auf das Wohlbefinden und die Arbeitsleistung der Mitarbeiter. Den stärksten Einfluss auf das Wohlbefinden haben die Atmosphäre, das Flächenangebot und die Orientierung im Haus. Erst danach rangieren Transparenz, Farb- und Lichtgestaltung sowie Materialqualität. Um die Kausalitätenkette zu schließen, ist nachgewiesen worden, dass das Wohlbefinden den stärksten Einfluss auf die Arbeitseffektivität hat.

Mit den dargestellten Ergebnissen konnte sich die Forschungsarbeit den internationalen Bemühungen anschließen, die »weichen« Faktoren der Büroplanung mess- und planbar zu machen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse sind in der Zeitschrift für Immobilienökonomie in der Ausgabe 2/2008, S.24-43 veröffentlicht – zum Artikel geht es hier.

Die Dissertation ist als Buch beim Shaker-Verlag unter ISBN 978-3-8322-6524-3 erschienen.

 

 

 

Eine gelungene Zusammenfassung der aktuellen Trends auf der Orgatec 2010 hat die Autorin Barbara Jahn-Rösel am 02.11.2010 in der Welt Online publiziert. Zum gesamten Artikel geht es hier.

Die nun seit einigen Jahren festzustellende Wandlung vom tristen Bürograu hin zu einem wohnlichen „Starbucks-Ambiente“ hat sich auch auf der letzten Orgatec  im Oktober 2010 in Köln fortgesetzt. Es „findet eine Art „Verwohnzimmerung“ des Büros statt. Inmitten einer maskulin-strengen Atmosphäre mit straff organisierten Arbeitsplätzen bilden sich verstärkt feminin angehauchte Oasen der Ruhe und der Kommunikation: für Teamwork und Kaffeeklatsch, in denen sich die menschlichen „Akkus“ wieder aufladen sollen.“ Ob jetzt bunte Farben und Formen abseits des rechten Winkels unbedingt weibliche Attribute sind, kann ich nicht beurteilen – vielmehr bin ich ebenfalls der Meinung, dass die formelle und insbesondere die informelle Kommunikation im Büro gefördert werden muss.

Bereits in meiner Dissertation „Begegnungsqualität in Bürogebäuden“ konnte ich herausarbeiten, dass Gestaltung und Ambiente im Büro einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden der Nutzer beitragen und die informelle Kommunikation einen maßgeblichen Beitrag zu Informiertheit und Produktivität im Büro beitragen.

Source: Own

Den Artikel „Zehenkreisen und Tee trinken“ der Redakteurin Nicola Holzapfel in der SZ zum Anlass, sollten wir uns einmal Gedanken zu Spielregeln im Büro machen. Insbesondere durch die immer größeren Raumeinheiten und die zunehmende Anzahl an Menschen auf immer weniger Fläche, die Privat und Beruf nur noch sehr schlecht trennen können oder wollen, bedarf es guter Manieren und gelebter Regeln.

Die Aussagekraft des Arbeitsplatzes (Source: Pexels)

Die Aussagekraft des Arbeitsplatzes (Source: Pexels)

Wir alle kennen die Ü-Eier Typen, die eine Sammlung an Plastikfiguren auf dem Monitor und drumherum drapiert haben, obwohl mehrfach am Tag Kunden davorsitzen; die nette Kollegin, die ihre Gulasch-Suppe vom Vortag am Nachbartisch verzehrt und damit das gesamte Büro gegen sich aufbringt; den Herren mit der tiefen Stimme, der beim Telefonieren die Lautstärke eines startenden Düsenjägers erreicht – allesamt Erscheinungen, die im Zellenbüro vergangener Tage nicht weiter aufgefallen sind (Ein interessanter Ausflug über die verschiedenen Interpretationen von Bürotypen sind zu finden im Artikel „Was das Büro über den Bewohner verrät“ von Jochen Mai, 2008). Heute können Spielregeln helfen, im open-space den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Allerdings ist besonders wichtig im Vorfeld zu klären, wer sich die Spielregeln ausdenkt, diese einführt, kontrolliert und bei „Verstößen“ das gemeinsame Recht einfordert?

Spielregeln im Büro sind allerdings nicht immer so banal wie man meinen mag. Vor allem reichen die hierbei berührten Prozesse häufig weit in das Unternehmen herein und werden vom Mitarbeiter nicht erkannt bzw. als Usus angesehen. Gerade bei einer Umstrukturierung oder einem Umzug macht es Sinn, sich über den ein oder anderen Prozess und Regeln Gedanken zu machen. Im Folgenden einigeFragestellungen als Anregung:

  • Lässt sich durch den Einsatz von head-sets beim Telefonieren der Geräuschpegel und damit die Störung minimieren?
  • Ist das Essen von warmen Gerichten am Arbeitsplatz erlaubt oder soll es ein Bistro zur eigen- und fremdversorgung geben?
  • Ist Musik hören am Arbeitsplatz möglich?
  • Dürfen Hunde der Mitarbeiter mit in das Büro?
  • Soll es eine clean-desk Regel geben, weil Kunden in das Büro kommen oder Kollegen die Arbeitsplätze teilen?
  • Wer räumt dreckiges Geschirr in die Spülmaschine, wer füllt den Kaffeautomaten wieder auf?
  • Wie sind die Besprechungsräume zu hinterlassen, wer kümmert sich um die Technik?
  • Bekommt jeder Mitarbeiter am Arbeitsplatz einen Mülleimer und wenn ja, wie soll der Müll getrennt werden?
  • Darf jeder Mitarbeiter seine eigenen Pflanzen ins Büro mitbringen oder soll es ein Planzkonzept geben?
  • Schaltet jeder Mitarbeiter sein Licht/PC aus oder gibt es einen Automatismus?
  • Lassen sich die Büros der Führungskräfte abschließen oder können diese bei Abwesenheit als Besprechungsräume genutzt werden?

Dies sind nur einige Fragen, die sich bei der Frage nach Spielregeln im Büro stellen. Im besten Fall lässt sich ein Weg wählen, bei dem die Mitarbeiter die Regeln selber entwickeln und gegenseitig einfordern. Notwendig ist dafür ein Moderator. Das kann ein einfühlsamer Chef sein oder ein Externer. Wichtig ist zu bedenken, dass es ohne die sinnbildliche Unterschrift aller nicht funktioniert.

An dieser Stelle sei noch der Hinweis zum Buch „Der Büro Coach“ von der SZ-Redakteurin N. Holzapfel erlaubt, unter ISBN 978-3-423-34598-9 für 9,90 € zu erwerben.

Eine interessante und energieeffiziente Entwicklung von Heiz- und Kühltechnik für Hohlraumböden ist in der aktuellen Ausgabe Deutsches Architektenblatt 05/11 auf Seite 42-43 zu finden. Die Verlegung von Heiz- und Kühlschlangen in der Betondecke (Bauteilaktivierung oder auch Betonkernaktivierung) ist seit einigen Jahren weit verbreitet im modernen Büroneubau. In Kombination mit der steigenden Tendenz zu Open-Space Konzepten und mehr Glaseinbauten im Büro hat diese Entwicklung zu besonderen Problemen in der Raumakustik geführt. Wo vorher noch ausreichend Absorbtionsflächen waren, sind nun glatt gespachtelte Decken und Glaswände zu finden.

Der steinige Weg zu mehr Energieeffizienz (Source: Pixabay)

Der steinige Weg zu mehr Energieeffizienz (Source: Pixabay)

Werden die Heiz-/Kühlelemente nun nicht mehr in der Decke, sondern im Boden verbaut, ergäbe sich für den Innenausbau der große Vorteil, dass die Betondecke wieder als Gestaltungs- und Akustikelement in die Planung einbezogen werden könnte. Bei der Verlegung ist im Vorfeld nur zu Entscheiden, ob es sich um eine Nass- oder Trockenbauweise handeln soll. Entsprechend werden die Heiz-/Kühlschlangen auf eine Trägerplatte aufgebracht und mit Fließestrich überdeckt oder in die Calciumsulfatplatten direkt eingeschlitzt und zugespachtelt.

Dipl.-Ing. Hermann-Josef Hosters, Pressereferent des Bundesverbandes Systemboden e.V. aus Düsseldorf, beschreibt die Kombination aus gesicherter Planungsgrundlage, thermischen Raumkomforts und flexibler Flächennutzung als Vorteil dieses Systems. Ich persönlich bin gespannt darauf, ob die Masse des Hohlraumbodens zur thermischen Speicherung ausreicht und die Flexibilität des Bodens durch die Integration der Schlangen nicht zu sehr eingeschränkt ist – das wird sich aber erst in der längerfristigen Betrachtung zeigen. Im Gobazentrum der Stadt Bielefeld (DGNB zertifiziert) ist dieses System bereits eingesetzt. Hoffen wir, dass die Nutzer im Sommer keine kalten Füße bekommen und sich dieses zukunftsweisende System langfristig bewährt…

 

 

In immer mehr Unternehmen wird heute kein Produkt hergestellt, sondern hochwertige Dienstleistungen erbracht. Der Kunden hat damit kein Produkt zum anfassen, ein haptisches Erlebnis bleibt aus. Dem Marketing kommt damit eine bedeutende Rolle zu, muss es doch Unternehmensvision, Botschaft und Produkteigenschaften gleichermassen vermitteln.

Dem Bürogebäude und der Innenarchitektur kommt damit eine zunehmende Bedeutung zu, Unternehmen haben den Wert einer besonderen Architektur als Botschaft und Träger der Unternehmenskultur erkannt. Nicht erst seit Prof. Karl Schwanzer 1973 den Vierzylinder von BMW in München fertig gestellt hat sind besonders ausgefallene Gebäude zu Wahrzeichen von Unternehmen geworden: RWE-Tower in Essen, Deutsche Post in Bonn, Commerzbank-Tower in Frankfurt, der neue ThyssenKrupp Campus in Essen und natürlich das Google-Lab in Zürich sind bekannte Beispiele. Allen gemein ist die besondere und vielgelobte Architektur, sowie der nachhaltige Ansatz. Aber insbesondere Google hat mit seinem Vorgehen für große Beachtung gesorgt.

Nicht der Kunde und Besucher wird in den Mittelpunkt der Betrachtung geführt, sondern der eigene Mitarbeiter. So können in der Zentrale in Mountain View Mitarbeiter ihre Wege im Gebäudekomplex mit rasanten Elektroscootern zurücklegen, zwei Swimmingpools für die nötige Erfrischung nutzen, in Fitnessräumen Kraft tanken, Snacks und Getränke gratis verzehren, Kinder in der eigenen KiTa abgeben und ein flexibles Arbeitszeitmodell fahren, welches Platz für 20 % der Zeit für Innovation und eigene Projekte lässt. All das ist offenbar nötig, um „die Besten zu heuern“, wie Dr. Nelson Mattos, der Google Vize-President, betont. Und Google geht einen Schritt weiter und lässt sich die neue Firmenzentrale in Mountain View offenbar von Ingenhoven bauen: „Wir haben sie gebeten, das grünste und umweltfreundlichste Gebäude, das machbar ist, zu bauen“, wird ein Google-Sprecher zitiert.  Zum Artikel über die neue Google Zentrale – klick hier.

Die Umsetzung einer bestimmten Gestaltung trägt also dazu bei, das Unternehmen in seiner Wirkung nach außen und nach innen begreifbar und erlebbar zu machen. Hiermit wird deutlich, wie das Unternehmen arbeitet und wie es „tickt“. Dazu muss die Unternehmensvision und -Botschaft von allen Mitarbeitern verstanden und gelebt werden, die Gestaltung kann lediglich unterstützend dazu beitragen. Die Innenarchitektur sollte die Möglichkeiten für formellen und informellen Austausch unter den Kollegen forcieren. Denn mit einer guten internen Kommunikation, einer flexiblen Nutzung diverser Arbeitsmöglichkeiten sowie einem mitarbeitergerechten Service lässt sich eine Kultur etablieren, die weit über die Möglichkeiten sinnloser Leitsätze an allen möglichen Wänden im Büro geht.

Im Titelthema der Mensch&Büro Ausgabe 1/11 schreibt Petra Legermann von der Partner AG über die „Sichtbare Firmenkultur“. Sie legt eine sinnvolle Vorgehensweise dar und erläutert die Begrifflichkeiten von Corporate Design über Corporate Behaviour bis zu Corporate Architecture. Zu Mensch&Büro geht es hier.

       

Quelle: Peter Teschner / PeTe FotoDesign im Auftrag von Haworth

Ein tolles Bürohaus ist im Westen von München entstanden und im Oktober 2010 bezogen worden – das AURON (Entwurf KSP Jürgen Engel Architekten). Doch der Weg dahin war steinig und verlief nicht immer geradlinig. Als Projektleiter konnte ich von der ersten Idee bis zum Einzug in viereinhalb Jahren nicht nur auf ein tolles Team zurückgreifen, sondern auch viele Ideen umsetzen.

Die ersten Ideen zu einer Konsolidierung der insgesamt fünf Standorte von TNS Infratest in München wurden zu Beginn des Jahres 2006 konkret. Insbesondere der Hauptstandort an der Landsberger Straße, ein in die Jahre gekommenes Industriegebäude mit langen Gängen, Rampen und Höhenversprüngen, konnte den Anforderungen an ein modernes Arbeitsumfeld nicht mehr genügen.

Nach dem Aufbau einer Projektorganisation habe ich zu Beginn mit meinem Team alle Gebäude und Unternehmensbereiche genau analysiert. Nicht immer ist eine Konsolidierung der einzige Weg – in diesem Falle war er aber nach dezidierter Analyse des Marktes in München der Beste.

 

Quelle: Peter Teschner / PeTe FotoDesign im Auftrag von Haworth

Über Interviews mit allen Bereichsleitern und vertiefende Analysen wurden die Anforderungen präzisiert. Dabei hatte sich herausgestellt, dass sich die Mitarbeiterzahl seit 2006 von 550 auf über 700 erhöht hatte. Die Übernahme von TNS Infratest durch den global agierenden Medienkonzern WPP, die nach dem Mietvertragsabschluß erfolgte, änderte allerdings ein weiteres Mal wesentliche Vorgaben. Die Angelsachsen sahen anstelle einer Anmietung der Optionsflächen die Notwendigkeit zur Verdichtung der Arbeitsplatzflächen. Damit musste die Kombibüro-Lösung  teilweise Open-Space Bereiche ausgeweitet werden. Das finale Konzept war gleichermaßen Vorlage für die Mobiliarausschreibung. In einem zweistufigen Verfahren sind nach einem Scoring insgesamt acht Hersteller zur Teilnahme aufgefordert worden. Nach Ideenwettbewerb, Ausschreibung und Begutachtung der extra dafür ausgestatteten Musterräume konnte sich der amerikanische Hersteller Haworth mit einer überzeugenden Leistung durchsetzen.

Das Umzugsmanagement der knapp 740 Mitarbeiter, verteilt über fünf Standorte, war dank des neuen Mobiliars und einer begleitenden Entrümpelung nicht besonders aufwändig. Mit dem Einzug im Oktober 2010 konnte für TNS Infratest der Wunsch nach einer modernen Immobilie und einer verbesserten Kommunikation als oberster Leitgedanke umgesetzt werden. Insbesondere die Funktionen der Mittelzone mit ihren kommunikativen Elementen wie Besprechungssofas, Stehtresen konnten hierzu beitragen.

Marco Samson, Director Procurement & Facility Management, gab sich als Verantwortlicher bei TNS Infratest zum Einzug sichtlich stolz und betont: Für den beschrittenen Weg und die Veränderungen der Arbeitswelt brauchte es viel Mut, denn TNS Infratest musste sich quasi selbst neu erfinden. Aber der Erfolg hat den Weg bestätigt.

 

 

Nachdem bereits für die meisten Menschen der Gedanke an einen Steharbeitsplatz im Büro so weit weg ist wie die nächste Beförderung, wirkt diese Entwicklung beinahe abschreckend. Bei genauerem Hinsehen ist der „Work`n-Walk-Arbeitsplatz“ von Steelcase die logische Entwicklung der bekannten elektrischen oder per Gasdruckfeder auf Stehhöhe zu bringenden Arbeitstische.

Bereits im Jahre 2009 konnte ich mir selbst ein Bild von einer vergleichbaren Entwicklung machen. In der Abteilung Facility Services bei Siemens in München ist ein herkömliches Laufband mit einem Stehtisch kombiniert worden. Im Rahmen einer ständigen Experimentierfläche ist diese Konstruktion einer ausgewählten Mitarbeitergruppe zum Test angeboten worden. Laut dem Projektleiter ist die Laufbandentwicklung gut angenommen worden, bei max. Stufe 3 waren laufen und tippen auf der Tastatur noch im Einklang möglich. Kann also diese positive Erfahrung in einem Pilotprojekt dazu dienen, das Laufband flächendeckend in einem Konzern wie Siemens, Daimler, Deutsche Bank etc. einzusetzen?

Steharbeitsplatz mit Twist (Source: Pixabay)

Steharbeitsplatz mit Twist (Source: Pixabay)

Die Antwort liefert uns Audi mit seinem A2, der im Jahre 2000 seinen Markteintritt hatte und 2005 bereits wieder eingestellt wurde. Manche Produkte sind ihrer Zeit voraus und dienen höchstens dazu, Denkanstöße zu liefern. Aktuell wird über eine Neuauflage des A2 im Jahre 2013 spekuliert. Nachdem sich das Marktumfeld und die Akzeptanz zum Produkt aneinander  angenähert haben, scheint ein Erfolg erneut möglich.

Ein Laufband im Büro ist derzeit ein Testfeld, über das wir die Akzeptanz der Mitarbeiter für ein dynamisches Arbeiten im Büro weiter steigern können. Ob es dabei ein Stehtisch, ein Hochcontainer neben dem Schreibtisch oder ein Sideboard ist, an dem man sich kurzerhand eine Akte vornimmt – wichtig ist der dynamische Ablauf und die Möglichkeit einer spontanen Interaktion mit den Kollegen dabei. Drücken wir also Steelcase die Daumen, dass sie mit dieser Innovation einige Diskussionen in Bewegung setzen können und wir in Zukunft noch weitere spannende Projekte sehen werden.

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